Mit Kreditkarte in den Urlaub: Geoblocking

Geoblocking ist eine Sicherheitsmaßnahme, die immer mehr Banken auch bei Kreditkarten einsetzen. Was im Alltag hilfreich sein kann und vor allen Dingen vom Kunden oft unbemerkt bleibt, weil es dem Gebrauch der Kreditkarte nicht hinderlich ist, kann im Urlaub schon mal für eine (böse) Überraschung sorgen. Denn die Geoblocking-Funktion schränkt die Nutzungsmöglichkeiten der betroffenen Kreditkarte in bestimmten Ländern ein.

Für den Kunden bedeutet das einerseits mehr Sicherheit: Kommt die Kreditkarte abhanden oder werden die Kreditkartendaten ausgelesen und im Ausland zur Zahlung benutzt, kann Geoblocking den Missbrauch durch Diebstahl und Skimming verhindern. Andererseits kann es auf Geschäftsreisen oder im Urlaub zu unangenehmen Situationen kommen, wenn plötzlich weder Barabhebungen noch Kreditkartenzahlungen möglich sind.

Zumal es unterschiedliche Varianten des Geoblockings gibt, die von Bank zu Bank variieren. Als Faustregel kann man sich merken: Meistens sind Kreditkarten in solchen Ländern blockiert oder eingeschränkt nutzbar, die als besonders risikoreich oder unsicher gelten.

Welche Länder gelten als besonders risikoreich?

Nicht betroffen vom Kreditkarten-Geoblocking sind in der Regel vor allem die EU-Mitgliedsstaaten. Für viele Länder außerhalb der EU aber haben einige Banken und Kreditkarteninstitute das Geoblocking automatisch aktiviert. Welche Staaten genau davon betroffen sind, variiert von Institut zu Institut und muss vom Kreditkarteninhaber ebenda in Erfahrung gebracht werden.

Von vielen Banken und Instituten als für den Kreditkarteneinsatz risikoreich eingestufte und daher von Geoblocking besonders häufig betroffene Länder sind unter anderem: Südamerika, Asien und Afrika. Auch exotische oder zumindest ausgefallene Zielländer wie die Krim, Iran oder Nordkorea, Syrien und der Sudan müssen meist vorab durch Antrag des Kartenbesitzers vom Geoblocking befreit werden.

Verschiedene Formen des Geoblockings bei Kreditkarten

Wie genau die Einstellungen des Geoblockings bei Kreditkarten gestaltet sind, ist ebenso von Bank zu Bank unterschiedlich, wie die Länderauswahl, die dem Geoblocking unterliegen. Das Kreditkarteninstitut kann sowohl die Zahlungsfunktion der Kreditkarte durch Geoblocking sperren, als auch die Bargeldabhebungen. Oder aber das Geoblocking aktiviert ein bestimmtes Limit für den Einsatz der Kreditkarte, das geringer ausfällt, als der Karteninhaber das gewohnt ist.

Kann man das Geoblocking umgehen?

Ja und Nein. Selbstständig kann der Kreditkarteninhaber das Geoblocking nicht umgehen. Sinn der Blockierung ist schließlich, dass die Kreditkarte in gefährdeten Ländern nicht funktioniert. Dies beugt finanziellen Einbußen bei Diebstahl oder Verlust der Kreditkarte im Urlaubsland vor. Trotzdem kann das Geoblocking ausgeschaltet werden. Allerdings ausschließlich in Kooperation mit dem Kreditkarten ausgebenden Bankinstitut. Darum ist es ratsam, sich vor Reiseantritt mit der Kreditkartenbank in Verbindung zu setzen und dort die Reisedaten anzugeben. Diese umfassen nicht nur das Zielland, sondern im Idealfall auch den Zeitraum des Urlaubs. So kann das Finanzinstitut das Geoblocking der Kreditkarte gezielt für den Zeitraum der Reise und das entsprechende Urlaubsland deaktivieren. Einige Kreditkartenanbieter erlauben auch das selbstständige Ausschalten des Kreditkarten-Geoblockings durch den Karteninhaber selbst mittels Online-Banking.

Übrigens: Wer erst im Urlaub selbst merkt, dass die Kreditkarte vom Geoblocking der Bank betroffen ist, muss sich unter Umständen bis zu zwei Werktage gedulden, bis die Nutzungsfreischaltung im Reiseland aktiv ist.


 

Redakteur: Markus Gildemeister