Es ist ein Frage, an der sich die Einstellung der Verbraucher klar in 2 Gruppen aufteilt: Klare Befürworter und strikte Gegner. Es geht um das Thema des „kontaktlosen“ Bezahlens mit der Kreditkarte. Eine Technologie, die den Bezahlprozess an Kassen deutlich vereinfachen und vor allem beschleunigen soll. Die Idee ist dabei ebenso simpel, wie genial. Egal, wo es im stationären Handel etwas zu bezahlen gibt, man zückt seine Kreditkarte, hält Sie vor ein entsprechendes Lesegerät – das war’s. Es muss keine PIN eingegeben, kein Ausweis vorgelegt, keine Unterschrift geleistet werden. Eine Technologie, die in so manchen Metropolen dieser Welt bereits eine umfassende Verbreitung und damit einhergehende Akzeptanz gefunden hat. So beispielsweise in London als auch in fast allen asiatischen Metropolen. Und die Technologie des „kontaktlosen Bezahlens“ mit der Kreditkarte scheint unaufhaltsam voranzuschreiten. So belegen es zumindest aktuelle Zahlen des Kreditkartenbetreibers VISA. So wurden von VISA Kunden beispielsweise im Jahr 2012 rund 200 Millionen Zahlungsvorgänge „kontaktlos“ durchgeführt, so stieg diese Zahl bis zum Jahr 2015 auf stattliche 3 Milliarden! Im Vergleich dazu: In Deutschland befinden sich cirka 4 Millionen Kreditkarten mit einer „Kontaktlos-Zahlfunktion“ im Markt.
Kontaktloses Bezahlen: Die deutschen Bundesbürger sind kritisch
Wer im Besitz einer Kreditkarte mit dem sogenannten NFC-Chip ist, kann vielerorts kontaktlos bezahlen. So bieten vor allem Einzelhandelsgeschäfte als auch grosse Supermarkt-Ketten wie beispielsweise REWE mit seinen rund 3.000 Filialen bundesweit diese Zahlmöglichkeit an. Jedoch unterligt die Nutzung des kontaktlosen Bezahlens mit einer Kreditkarte in Deutschland einer Regel, die für eine gewisse Einschränkung sorgt. Denn nur für kleinere Beträge bis 25 Euro entfällt dabei die Eingabe von PIN oder Unterschrift. Beträge über 25 Euro müssen nachwievor auf „herkömmliche“ Art und Weise mit der Kreditkarte bezahlt werden – durch Eingabe der PIN und / oder Unterschrift nebst Vorlage des Ausweises.
Telekommunikationsanbieter ziehen sich beim Thema zurück
Doch auch wenn die Verbreitung entsprechend ausgestatteter Kreditkarten mit NFC Chips konsequent voranschreitet, so ist eine vollständige Akzeptanz und Nutzung der Technologie zumindest in Deutschland nur bedingt gegeben. Sie genießen aufgrund hoher Sicherheitsbedenken nur wenig bis hin zu gar kein Vertrauen. Dies zeigt sich daran, dass im Vergleich zu Entwicklungen in anderen Ländern hierzulande das Thema hinterher hängt. So teilte beispielsweise die Deutsche Telekom als einer der Vorreiter beim kontaktlosen, mobilen Bezahlen den Stop des Bezahlservices Mywallet zum Ende des Jahres an. Auch das Telekommunikationsunternehmen Telefonica hat seinen Bezahldienst mpass bereits im Oktober diesen Jahres vom Markt genommen: Grund auch hier: Mangelnde Akzeptanz!
Sind die Sicherheitsbedenken beim kontaktlosen bezahlen mit der Kreditkarte berechtigt?
Grundsätzlich gilt festzustellen, dass das kontaktlose Zahlungsverfahren bei aller derzeit technologisch machbaren Sicherheit seine Schwachstellen hat. Daran gibt es Stand heute nichts zu rütteln, weil es zahlreiche Tests von Experten einfach offengelegt haben. Zwar sind die Verbindung zwischen Kreditkarte mit NFC Chip und Lesegerat verschlüsselt und die Kommunikationsreichweite mit wenigen Zentimetern sehr gering, jedoch besteht mit entsprechendem Wissen sowie technischer Ausrüstung, die Möglichkeit die Kreditkarte als auch die Lesegeräte „anzugreifen“. Was zur Folge hat, dass für einen Missbrauch benötigte Informationen von Dritten abgegriffen werden könn(t)en. Hier gilt es definitiv für die Technologie-Anbieter weiter an einer Optimierung der Sicherheit zu arbeiten.Redakteur: Markus Gildemeister