Wir alle kennen Sie und so ziemlich ei Jeder von uns hat Plastikkarten in seinem Portemonaie. Sei es in Form des Führerscheins, des neuen Personalausweises, Bonuskarten oder eben auch dem gängigsten Zahlungsmittel außer Bargeld, der Kreditkarte. Plastikkarten, wohin man auch schaut. Nicht ohne Grund werden Kreditkarten oder Girokarten auch als sogenanntes „Plastik-Geld“ bezeichnet. Eine Begrifflichkeit, an der sich gerade Menschen mit einem hohen Interesse und Umweltbewusstsein seit geraumer Zeit stören und ein Umdenken fordern. Was nun gerade beim Thema Verwendung von Plastik bei einer deutschen Bank auf ein offenes Ohr gestoßen zu sein scheint. Denn eben jene Bank hat nun eine „echte grüne Kreditkarte“ auf den Markt gebracht. Was daran nun nachhaltig und besonders ist? Der Rohstoff, aus dem die Karte gefertigt ist, denn es handelt sich um herkömmlichen Mais!
Nachhaltigkeit bei Kreditkarte ist ein Novum
Zweifelsohne ist das Thema Nachhaltigkeit bereits vor geraumer Zeit in der Finanzbranche angekommen und somit kein wirklich neues Thema mehr. Jedoch bezog sich hier diese Nachhaltigkeit eher auf den Bereich Geldanlagen und hatte weniger etwas mit physischen Bankprodukten wie eben einer Kreditkarte zu tun. Was sich aber eben jetzt aufgrund einer Initiative seitens einer deutschen Nachhaltigkeitsbank ändert – in Form einer Kreditkarte, deren materielle Substanz aus dem Rohstoffe Mais besteht. Oder besser: Aus einem sogenannten Bio-Plastik namens Polymilchsäure (PLA), welche hauptsächlich aus dem natürlich nachwachsenden Rohstoff Mais gewonnen wird. Dabei unterscheidet sich die neue Kreditkarte der Bank nicht von anderen Kreditkarten auch. Sie ist, wie jede andere Kreditkarte auch, mit Chip, Magnetstreifen und Sicherheitsnummer ausgestattet. Einzig das Material der Kreditkarte ist halt ein anderes. Mag sich der Eine oder Andere die Frage nach dem Sinn stellen – zugegeben. Doch die Idee dahinter hat durchaus Hand und Fuß.
11000 Kilometer: Summe aller in Deutschland im Umlauf befindlichen Kreditkarten
Mit einer Länge von gerade einmal 8,5 cm und einer Höhe von 5,4 cm läuft man sicherlich schnell Gefahr, das Ganze mit einer lapidaren Aussage wie „Was macht das bisschen Plastik schon aus?“ abzutun. Doch gilt es das Thema Plastikgeld und die daraus resultierende Umweltbelastung etwas „globaler“ zu sehen. Allein in Deutschland befinden sich nach aktuellen Statistiken mehr als 130 Millionen Kredit- und Girokarten im Umlauf. Würde man all jene Plastik-Karten aneinander legen, ergäbe das eine Strecke von mehr als 11.000 Kilometern, die in etwa vom Nordkap bis Kapstadt reichte. Und das nur mit eben jenen Zahlkarten. Da sind die diversen Bonuskarten al la Payback oder gar amtliche Plastikkarten noch nicht einmal berücksichtigt. Würde man einen solchen Vergleich tatsächlich mal „global“ auslegen, würden hier astronomische Kilometerzahlen entstehen!
Kreditkarte aus Mais: nachhaltiger Beitrag zur Senkung des Plastikmülls?
Natürlich kann eine Kreditkarte aus Mais, welche bis dato einzig von nur einer Bank mit einem Nachhaltigkeitsanstrich keinen wirklich effizienten Beitrag zur Senkung des Plastikmülls beitragen. Zumal der Anbau des Rohstoffs Mais aufgrund seiner Eigenschaft recht schnell gesunde Böden auszulaugen alles andere als unumstritten ist. Dennoch zeigt diese Initiative, dass aus fossilen Rohstoffen erzeugte Kunststoffe in vielen Bereichen ersetzt werden könnten – so eben auch im Finanzwesen in Form einer Kreditkarte aus Mais.
Redakteur: Markus Gildemeister