Technische Infrastruktur bei Bargeldverfügungen macht Bargeld teuer
Einer der Hauptgründe für diese Aussage liegt im technischen als auch strukturellen Wandel der Bankenlandschaft in Deutschland. Um dies zu verdeutlichen: Für die Banken wird es in Zeiten der Digitalisierung und niedriger Zinsen immer schwieriger, mit ihren klassischen Geschäftsmodellen noch Geld zu verdienen. Dem stehen zudem nicht selten immens hohe Fixkosten gegenüber – unter anderem auch durch die Bereitstellung von Bankautomaten, an denen man Bargeld abheben kann. Der Bank entstehen hierbei allein durch die regelmäßigen Vorgänge der Leerung, Befüllung als auch Wartung entsprechende Kosten. Kosten, die Banken versuchen, durch diverse Kosten- und Gebührenmodelle auszugleichen. Ein weiterer Punkt ist die voran gehende Konsolidierung der Filialnetze, denn mit dem Verschwinden kleinerer Filialen entfallen eben auch die Bank Automaten. Findet hier ein entsprechender Ersatz statt, dann oftmals durch spezialisierter Betreiberfirmen, die dann für jede Abhebung, teilweise erhebliche Gebühren verlangen.Lieferservice für Bargeld – bequem, aber eben so teuer
Ein weiterer Punkt, der Bargeld teuer macht, ist derzeit zwar noch nicht wirklich flächendeckend in die Praxis umgesetzt, aber das Bestreben hierzu ist laut Branchenkennern gegeben – die Lieferung von Bargeld nach Hause. Erdacht, um die zunehmend sinkende Dichte banken-eigener Geldautomaten abzufangen. Keine Frage, die Idee des Bargeld Lieferservice ist sicherlich auf den ersten Blick für Kunden äußerst komfortabel, kostet aber eben auch. Banken, die derzeit diesen Service der Bargeldlieferung anbieten, verlangen derzeit rund zwölf Euro pro Bestellung oder in Form eines dauerhaften Services drei Euro pro Monat.Bargeldeinzahlungen und Abhebungen kosten immer häufiger Gebühren – auch bei der eigenen Bank
Selbst wenn man als Kunde bei der eigenen Bank, bei welcher man ein Girokonto unterhält, Bargeld-Einzahlungen als auch Barabhebungen am Bankautomaten durchführen möchte, verlangen immer mehr Banken hierfür entsprechende Gebühren. Im Durchschnitt betragen diese Gebühren mittlerweile fast 30 Cent – pro Aktion wohlgemerkt! Sollen diese Kosten vermeiden werden, so bedeutet dies oftmals den Umstieg auf eine deutlich teureres Kontomodell, was im Endeffekt jedoch an den Gesamtkosten für etwaige Bargeld Aktionen nicht wirklich etwas ändert!Warum also eine Kreditkarte billiger als Bargeld sein kann
Bei Kartenzahlungen und komplett digitalen Zahlungen sieht die Sache bei den Gebühren anders aus. Zwar fallen auch hier für die Bank entsprechende Kosten an. Doch verdienen die Banken zugleich an jeder einzelnen Zahlung über das sogenannte Interbankenentgelt. Daher sind viele Kreditkarten für ihre Besitzer grundsätzlich kostenlos und die Gebühren nicht selten im Vergleich zur Bargeldnutzung günstiger. Öfter die Kreditkarte zu zücken und die Scheine dafür stecken zu lassen, kann sich für viele Bankkunden also durchaus bezahlt machen.Redakteur: Markus Gildemeister